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Anleitung: Schmuck im Lifestyle Stil fotografieren

Schmuck im Lifestyle Stil fotografieren ist eine echte Herausforderung, denn als Produkt ist Schmuck klein, detailreich und auch nicht ganz einfach zu arrangieren.

Im folgenden Blogpost gebe ich Dir Tipps worauf es beim Inszenieren von Schmuck ankommt. Im Anschluss erfährst Du, welche technische Ausrüstung Du brauchst, um Schmuck scharf und hochwertig zu fotografieren.

Übrigens: in meiner gratis Videoserie, dem Foto Kompakt Kurs, gebe ich Dir weitere Tipps zum Fotografieren von emotionalen Produktfotos! Der Kurs kommt per eMail zu Dir und ist kostenlos. Melde Dich gerne an!

Gibt Deinem Schmuckstück ein Zuhause!

Wie bei anderen Produkten auch, gilt es Deinem Schmuck ein Zuhause zu geben. Dies ist besonders bei Instagram besonders wichtig, denn der Betrachter entscheidet in weniger als einer Sekunde, ob er das Objekt erkennt und ob es ihm gefällt.

Du hast keine zweite Chance, die Kette, die Ohrring oder der Ring müssen auf den ersten Blick erkannt werden und gefallen. Danach entscheidet sich, ob der Betrachter Dir ein Herz schenkt, klickt oder einfach weiter wischt!

Was könnte das Zuhause eines Schmuckstücks sein? Was ist seine natürliche Umgebung? Mir fallen Schälchen ein, die auf dem Sideboard stehen, spezielle Ständer für Ringe, aber natürlich auch eine Person, die den Schmuck trägt. Da ihr für letzteres ein Model benötigt, lassen wir dies in diesem Beitrag mal außen vor.

Der Hintergrund muss zur Marke passen und nicht die Show stehlen

Um Schmuck im Lifestyle Stil zu fotografieren ist der Unter- und Hintergrund, kurz, die Umgebung sehr wichtig. Da die Teile klein sind und häufig nah am Hintergrund, solltest Du hier einen besonderen Augenmerk darauf legen.

Zwei Dinge sind bei der Wahl des Hinter- und Untergrunds besonders wichtig:

  • Die Farbigkeit und Struktur sollte zu Deiner Marke passen. Wer hell und natürlich auftritt, wählt Naturmaterialen, Creme-, Braun- und Weißtöne. Wer knallig und laut kommuniziert, arbeitet mit bunten Papieren, farbigen Brettern oder Tabletts.
  • Achte darauf, dass der Untergrund dem Schmuck nicht die Show stiehlt! Muster, kräftige Farben oder Accessoires, die sehr auffällig sind, ziehen Blicke auf sich. Stelle sicher, dass das Schmuckstück dennoch gut zu erkennen ist.

Ergänzend zum Untergrund lege Dir auch einige Accessoires zurecht: kleine Teller, Schalen, Glasvitrinen, Tücher, Blüten, Gräser oder auch getrocknete Blumen sind toll dazu! Auch besondere Untergründe können überraschend sein: Sand, Leder, altes Holz… Werde kreativ und probiere aus!

Auf das weiße Holzbrett habe ich kleine Hortensienblüten gestreut. Das gibt eine tolle Struktur!
60mm Makro, ISO 400, Blende 4.0, 1/400

Setup- und Licht aufbauen um Schmuck im Lifestyle Stil zu fotografieren

Diese Schritte bringen Dich zu emotionalen Lifestyle Bildern für Instagram und andere Social Media Kanäle.

1. Für gemäßigtes Licht sorgen

Das positive zuerst: Da Schmuck sehr klein ist, brauchst Du kein großes Setup. Stelle Dir einen Tisch so nah wie möglich ans Fenster. Wenn Du weiße, dünne Vorhänge besitzt, ziehe sie zu. Das Licht wird dadurch diffus, d.h. weich und cremig. Direktes Sonnenlicht solltest Du eher meiden. Es kann zwar effektvoll aussehen, doch birgt die Gefahr, dass die Schatten zu hart sind und die Farben ausbleichen.

2. Untergrund und Accessoires wählen

Wähle nun einen Untergrund. Wenn Du Dir unsicher bist, bleibe bei einem hellen Holzbrett. Damit fährt man immer gut. Varianten kannst Du später ausprobieren.

Damit Dein Schmuckstück nicht einfach nur platt auf dem Untergrund liegt, suche Dir ein paar Accessoires zusammen. Kleine Teller und Schalen eignen sich prima, zarte Bänder können den Look unterstreichen, aber auch andere Accessoires, die dazu passen.

Tipps zum Armband fotografieren

3. Welches Objektiv ist das richtige?

Das Objektiv spielt beim Fotografieren von Schmuck eine entscheidende Rolle. Mit einer 50mm Festbrennweite wirst Du viele tolle Bilder machen können, denn sie ermöglicht Dir eine offene Blende. Diese kleine Blendenzahl, z.B. f2.2, sorgt für viel Unschärfe im Hintergrund und lenkt wiederum den Blick auf Dein Objekt.

Dies sind meine Empfehlungen für 50mm Festbrennweiten von Canon und Nikon Spiegelreflexkameras (Amazon Affiliate Links):

Nikon AF-S Nikkor 50mm 1:1,4G Objektiv (mit diesem fotografiere ich)

Canon Objektiv EF 50mm F1.4 USM für EOS

Die Halskette rückt als Produkt in diesem Arrangement etwas in den Hintergrund. Dennoch vermittelt das Foto eine Atmosphäre. Es eignet sich besonders für einen Blogbeitrag!
50mm, ISO400, Blende 2.2, 1/2000s

Um Details, z.B. den Schliff des Steins oder ein besonders fein gearbeitetes Element sehr präzise und nah fotografieren zu können, benötigst Du zusätzlich ein Makroobjektiv.

Mit einem Makroobjektiv rückst Du Deinem Schmuckstück quasi auf die Pelle. Du fotografierst sehr nah am Schmuckstück, nur wenige Zentimeter trennen Dein Objektiv von Deinem Schmuckstock. Das Objektiv bildet jedes kleine Detail ‘groß’ ab.

Dies ist stark vereinfacht und sehr pragmatisch erklärt. Wer sich in die Tiefen einlesen möchte, dem empfehle ich den Wikipedia Eintrag.

Dies sind meine Empfehlungen für Makro Objektive von Canon und Nikon Spiegelreflexkameras (Amazon Affiliate Links):

Nikon AF-S Micro Nikkor 60mm/2.8G ED Objektiv (mit diesem fotografiere ich)

Canon Objektiv EF-S 35mm F2.8 IS Macro STM für EOS 

Schmuck im Lifestyle Stil fotografieren
Diese Ringe wurden mit dem Nikon AF-S Micro Nikkor 60mm/2.8G ED Objektiv fotografiert.
ISO 800, Blende 3.3, 1/250s

Wenn Du häufig Schmuck fotografierst, lohnt sich der Kauf eines Makro Objektivs sicher. Für gelegentliche Einsätze kannst Du auch mit einer Nahlinse arbeiten, die vor das Objektiv geschraubt wird. Die Qualität liegt jedoch deutlich hinter dem Makroobjektiv zurück.

Das Handy ist übrigens keine Alternative. Ich mag mein iPhone auch sehr und nutze es privat häufig, es macht viele gute Fotos. Aber es hat Grenzen. Auch der Portrait Modu,s, den man für viele Aufnahmen gut nutzen kann. Hier eine Gegenüberstellung:

Schmuck im Lifestyle Stil mit dem Handy fotografieren

4. Kamera einstellen

Wähle zuerst den manuellen Modus bei Deiner Kamera und stelle zuerst die ISO (Lichtempfindlichkeit) ein. An einem hellen Tag, an dem Du direkt am Fenster arbeitest, reicht eine ISO zwischen 250 und 500.

Als nächstes ist die Blende dran. Ein kleiner Wert bedeutet eine kleine Schärfe! Um den Blick des Betrachters auf genau das zu lenken, was Du zeigen möchtest, wähle einen möglichst kleinen Blendenwert wie z.B. f2.2.

Sollte die bei Dir nicht einstellbar sein, hast Du vermutlich nicht das richtige Objektiv. Schau Dir mal meine Empfehlungen weiter oben an! Der maximal einstellbare Blendenwert wird durch die Qualität des Objektivs bestimmt!

Letzte Einstellung vorm Fotografieren: Die Belichtungszeit. Sie entscheidet darüber, wie lange das Licht auf Deinen Sensor fällt und wie hell oder dunkel Dein Foto wird.

Jetzt fotografieren wir aber!

Alle Vorbereitungen sind getroffen, jetzt geht’s ans Fotografieren. Denke immer daran: Der Fokus muss auf dem liegen, was Du zeigen möchtest!

Fotos für Instagram sind anders aufgebaut als Bilder für den Onlineshop oder das Header Foto auf der Website.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wie man Produkte emotional inszeniert, dann melde Dich gerne zu meinem gratis Foto Kompaktkurs an!